Ich habe diesen Eintrag über die letzten 7 Tage 5 mal begonnen und immer wieder abgebrochen. Tatsächlich war es ja auch so, dass man an einem Abend mit einer Nachrichtenlage ins Bett ging um am anderen Morgen mit einer neuen konfrontiert wurde, die alles wieder über den Haufen geworfen hat!
SIS ist noch 4einhalb Monate weg und eigentlich will ich gar nicht darüber spekulieren, wann ein richtiger Zeitpunkt wäre, es abzusagen, weil das vielleicht absehbar ist dieses Jahr oder eben auch nicht. Spekulieren will ich tatsächlich überhaupt gar nicht bei dem Thema, auch deshalb weil SIS auf jeden Fall stattfinden wird! Wie das? Nun ich schiebe mal ein Zitat von Markus Knippel vom Club500 Team rein, der seine Mannschaft wie folgt bei mir angepriesen hat:
„Alles lauter Männer die sonst keiner haben will, die meisten davon leben das ganze Jahr für SiS oder sprechen davon und können es kaum abwarten bis es wieder los geht.“
Nun bin ich der erste, dem die unfassbare Überhöhung der Nacht vom Donnerstag auf Sonntag manchmal richtiggehend Angst macht, unter anderem deshalb, weil man ja nie so ganz genau weiss, ob alles glatt geht, und wie groß dann die Enttäuschung ist. Mittlerweile muss ich aber sagen, es ist mir egal. Wir gehen jetzt mal davon aus, dass es für viele von uns der Jahreshöhepunkt ist und das ist gut so. Ich weiss nicht, wie es Euch geht, aber die vielen Absagen der letzten Tage, haben mich massiv deprimiert, wohl auch, weil es den Ernst der Lage so greifbar und real machte.
Mir persönlich geht es in einer Krisenlage immer erst dann wieder besser, wenn ich daran etwas drehen kann, oder wenn ich daran arbeiten kann um es besser zu machen! Und wenn Du eine von denen bist, die sich das ganze Jahr auf SIS freuen, dann ist jetzt der Punkt gekommen wo Du etwas tun musst – aber eben nicht nur für SIS. Für die anderen freien unabhägigen Rennen, für die Vereine und kleinen Firmen, für die unsere Events wirtschaftlich wichtig bis überlebensnotwendig sind, die Caterer, die Musiker, die Dixi-Klo-Aufsteller, das Rote Kreuz, die Feuerwehren und in unseren Fällen noch wichtiger: die Organisationen an die wir spenden und die gerade dann, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, in der Gesellschaft oder in Deinem Privatleben da sind um uns den Kopf oder den Arsch zu retten.
Die Absage des Gäsbock-Marathon im Lambrecht war in der vergangenen Woche sicher der größte Schocker für unsere Region, auch für unsere Community, denn der Anteil der Starter die beim Gäsbock und bei SIS starten ist immens hoch. Hermann hat in der Absage gleich erwähnt, dass man sein Startgeld auf Wunsch zurück bekommen könnte und da ich in dieser Welt derjenige bin, der den gewunkenen Zaunpfahl nimmt und ihn Dir bei Bedarf auf den Kopf haut, hier mein genereller Aufruf für alle die Sportveranstaltungen, Konzerte, SM Parties oder andere Events die Du liebst und besuchst und von denen Du möchtest, dass sie auch nächstes Jahr noch existieren
LASS DAS STARTGELD ODER DIE EINTRITTSKARTE STEHEN! DU BIST HINTERHER NICHT ÄRMER!
Ich persönlich werde mein Startgeld für den Gäsbock stehen lassen, ich werde bei Ungers Rennsteig 1/2 dem berüchtigten Bratwurstrace „melden“ und mir damit eine Startnummer sichern und ich werde jetzt schon beim #rideforhelpday in Püttlingen für den September melden. Da kommen noch mehr Events um die Ecke, die mir jetzt nicht so gegenwärtig sind.
Alle diese Events haben eins gemein, sie haben ein großes Soziales Engagement und spenden an unterschiedliche Einrichtungen. Der Gäsbock z.b. an das Mobile Hospiz Neustadt.
Solange Du selbst nicht in eine wirtschaftliche Schieflage durch diese Situation kommst, ist es ein leichtes zumindest das Startgeld oder die Eintrittskarte als Spende zu betrachten, damit die Events eine Zukunft haben oder vielleicht auch mal weil man den Orga-Teams einen schönen Abend wünscht an dem sie sich mit Riesling die Festplatte neu formatieren!
Hab ich schon erwähnt dass dies ein langer Text wird? Okay, weiter geht es.
Wie machen wir das bei SIS und warum findet SIS auf jeden Fall statt? Behandeln wir das Letztere zuerst, vielleicht mit einem Satz den ich diese Woche öfter ausgesprochen haben
SIS2020 wird zur Not eine Telefonkonferenz
Und das meine ich fast toternst. Es gibt die unterschiedlichsten Szenarien die man sich ausmalen könnte, die wiederum zu viel Spekulation mit sich bringen. Aus meiner Sicht ist heute von „Alles wie immer“ über „Nur Radfahren wenig Party“ bis hin zu, „Nee immer noch nicht“ alles drin, nur eins wird dadurch nicht passieren
SIS WIRD NIEMALS NICHT SEIN WEIL SIS ZUR NOT IM KOPF UND IM HERZ STATTFINDET!
Solo im Wald, in kleinen Gruppen im Wald, im Keller auf der Rolle vor der Kamera zusammen auf Facebook oder im Livestream bei youtube … egal, wir sind SIS und am ersten Augustwochenende ist unser Karneval
Konkret hab ich folgendes vor, wir planen einfach weiter, wie gehabt! Wir ordern Dixi-Klos, wir machen Startnummern und Armbändchen. Wir werden das DRK Lambrecht buchen und im Fall der Fälle trotzdem den Einsatz bezahlen, ähnliches gilt auch für die Musiker und den Mischer am Pult. Wir werden auf jeden Fall für die geplante Charity spenden. Wenn wir nach all dem Beschwöre von Gemeinschaft und Amore bei der ersten Gelegenheit alles fallen lassen und wegrennen, dann war das nur inhaltsloser Quatsch und dann ist für mich SIS tot! Frau Merkel hat sich mit „Wir schaffen das!“ damals schön unter Druck gesetzt, mein Mantra wird
WIR MACHEN DAS!
Gibt es im Moment wichtigeres? Hölle, natürlich! Es gibt immer etwas wichtigeres, zumal wenn es um das Leben und die Gesundheit geht, wenn es darum geht eine Gesellschaft zusammen zu halten und größeren Schaden abzuwenden, aber um das alles etwas einfacher wuchten zu können ist es eben auch wichtig, sich auf etwas zu freuen, Menschen zu treffen und durch das eigene Handeln die Welt zumindest nicht schlechter zu machen.
Oder wie Hermann immer sagt:
„Bei SIS ist die Welt vier Tage so wie sie sein sollte.“
Vom Pfälzerwald bis nach Windehausen, von Bietigheim-Bissingen bis Hamburg St. Pauli, von München bis nach Püttlingen SIS2020 – weil wir können!
phaty
Bild circa 2013 – Virenfrei!