Ich habe, wenn ich in den letzten 2 Jahren von Tina gesprochen habe, sie immer nur als „unsere Braut“ tituliert. Einfach, weil dann jeder wusste, wer gemeint war. Frank hat ihr den Heiratsantrag beim Schlammbeinkonzert 2017 gemacht „DANN HEIRATEN WIR ABER AUCH HIER!“, wir haben sie, wie auf dem Bild zu sehen, 2018 im Erdbeertal per SIS-Schwur verheiratet, wir haben dieses Jahr mit Ihnen den ersten Hochzeitstag gefeiert. Dass Tina schwer krank ist hab ich kurz vor SIS2018 erfahren und mein erster Gedanke war: „Oh nein nicht schon wieder!“ Wir mussten in unserer kuscheligen Volksrepublik schon allzuoft Abschied nehmen und ich neige dazu, das verhindern zu wollen. Aber genauso gut könnte man versuchen Regen aufzuhalten. Ezra, Sabine, Armin, Longo … SIS ist jedes Jahr ein Emotionaler Tsunami und das ist auch ein großer Teil von dem was uns ausmacht.
Als Tina dieses Jahr zu SIS kam, war sie von der Krankheit und der Chemo schon so stark gezeichnet, dass es mir zwar das Herz brach, trotzdem hat ihre Ausstrahlung, ihr Auftreten, ihre Liebe die sie verteilt hat es nicht zugelassen, dass ich traurig werde. Frank und Tina wollten eigentlich kurz nach dem Start Richtung Heimat aufbrechen und als ich mich schon verabschieden wollte hatte ich das kleine Bündel im Arm und sie sagte nur „Wir bleiben, das gibt mir hier so viel Kraft“. Obwohl ich selbst immer etwas zurück zucke wenn SIS zu viel Pathos erzeugt – woran ich oft Schuld bin – kam es mir in dieser Situation eben doch ganz normal vor. Tina hat es einfach nicht zugelassen, dass man mutlos wurde, weil sie selber nicht mutlos war. Auch wenn das Unvermeidliche schon ganz klar sichtbar am Horizont war.
Heute ist Tinas 50. Geburtstag und am letzten Freitag ist sie im Kreise ihrer Familie von uns gegangen. Aber wenn es einen Menschen gab, bei dem es wichtiger ist, das gelebte Leben zu feiern, dann ist es Tina. Wir werden Dich nie vergessen. Du wirst immer unsere einzige Braut bleiben.
Frank wir lieben Dich!
phaty