Gänsehaut lügt nicht

Wir befinden uns exakt 2 Tage vor dem zweiten großen Corona Lockdown, die Impfung steht um die Ecke, die Zahlen sind unter der Decke, Deutsche Schüler sind immer noch nicht wirklich digitalisiert, der Winter hat noch nicht mal angefangen und ich will mit Euch über Schlaflos im Sattel reden? Aber natürlich! Genau jetzt und genau in der mir so eigenen epischen Breite. Anne W. ich werde versuchen klarer zu schreiben. Kürzer. Aber am Ende kommt doch wieder ein Monster raus – da bin ich mir sicher!

Seite Jahren versucht man mir ja zu erklären, was so besonders an SIS ist. Manchmal versuche ich das sogar selbst und ich sollte es ja wissen, aber die Antworte ist eigentlich ganz einfach, wahrscheinlich so einfach, dass man sie kaum auszusprechen wagt. Es ist die Summe der Einzelteile. An denen habe ich zwar ein bisschen rumgedoktort, aber am Ende läuft es darauf hinaus, dass vor Ort eine große Toleranz regiert, die auch von uns Dirigenten nur sehr selten mit einem Räuspler eingefordert werden muss. In diesem Wissen, dass SIS nichts ist ohne Euch, sind wir ein wenig gefangen, wenn es darum geht das Wochenende zu planen. Positiver ausgedrückt, es gibt uns auch eine klar Marschrichtung vor, wo es langgeht.

Eins meiner Lieblingskomplimente, dass ich je über SIS gehört haben, kam dieses Jahr von Markus Knippel, der seinen Blumenstrauß an Teams mit den Worten anmeldete

„Alles lauter Männer die sonst keiner haben will, die meisten davon leben das ganze Jahr für SiS oder sprechen davon und können es kaum abwarten bis es wieder los geht.“

Und wirklich immer wenn ich versuche, das etwas runterzuspielen, kommt mir jemand daher und sagt etwas wie „Höhepunkt des Jahrs“, „mein schönster Feiertag“, „wie Urlaub“ – und die Ehefrau eines Teilnehmers, der mit seinen Söhnen anreist hat mich angefleht SIS auf immer und ewig, bzw. bis nach der Pubertät zu machen, das sei ihr einziges freies Wochenende im Jahr! Und ich stehe wieder da und fühle eine Verantwortung dafür, dass es passiert. Das hoch Emotionale, was da jährlich aufkocht, hat ein bisschen was damit zu tun, wie ich selbst gestrickt bin, aber viel auch damit, was ich übers Jahr angeschwemmt bekomme. Und keinen einzigen Moment davon möchte ich missen. Eine Siegerehrung ohne Tränen könnte ich allerdings auch gut mal gebrauchen. Aber auch da habe ich gehört, dass manche Teilnehmer nur deshalb dort erscheinen um mich Sonntagmorgens flennen zu sehen.

Viele Veranstaltungen und ihre Veranstalter geraten logischerweise während Corona in Schieflage und es ist sicher davon auszugehen, dass Events komplett verschwinden werden. Wir haben dieses Problem nicht, wir könnten Winterschlaf machen und warten bis alles wieder gut ist, um dann loszulegen. Das könnten wir, die Frage ist lediglich sollten wir das tun? Ich sage: absolut NEIN!

Dazu könnte ich jetzt episch darüber spekulieren, dass man als Veranstaltung sichtbar bleiben muss, dass man den Laden zusammenhalten muss,. Vielleicht auch, dass man Teil der Lösung sein möchte, wie dieser wichtige Teil der Gesellschaft – nämlich die sozialen Kontakte und Feste – hochgefahren wird und auch nachhaltig durchgeführt werden kann. Da könnte sich ein Marketing Texter jetzt drin wälzen. Ich hab aber einen ganz anderen Ansatz. ich sags mal so: ich vermisse den ganzen Trubel einfach! „… die meisten davon leben das ganze Jahr für SiS oder sprechen davon und können es kaum abwarten bis es wieder los geht.“ Und ich bin einer davon. Ich will das längste Wochenende im Jahr zurück. Das was viele als Arbeit ansehen, ist zum großen Teil, der pure Spass. Weil es mich mit Menschen zusammenbringt, weil ich den letzten 15 Jahren keine bessere Menschliche Ansammlung gefunden habe, als die sich bisher jedes Jahr im Erdbeertal eingefunden hat. Ich will wieder in unserer Volksrepublik sein, denn wie Hermann sagt: „Bei SIS ist die Welt vier Tage so wie sie sein sollte.“
Mir fehlt das auf eine Art und Weise, die ich nie für möglich gehalten hätte.

Ja, es gibt zur Zeit bei Leibe viel wichtigeres als unter der Discokugel zu tanzen oder bunte Klamotten anzuziehen, aber niemand soll sich ein schlechtes Gewissen einreden lassen, weil man sich danach sehnt, darauf freut und darauf hinarbeitet.

Wie immer braucht es Eure Mithilfe SIS auf die Beine zu stellen und Ihr solltet Euch im Vorfeld fragen, ob Ihr dabei sein wollt – mit allen Unsicherheiten und Hindernissen die es geben wird. Zu dem sehr komplexen Thema der Teams und den Nebenwirkungen werde ich bald etwas schreiben. Das wird 2021 mit das wichtigste sein – da gibt es zu viel was mir auf die Nerven geht, das gilt es zu lösen. Es wird auch einen klareren Weg für Neulinge geben die zu SIS wollen,!

Am 1.1.2021 um 0:00 wird das diesjährige Feuerwerk aus emails bestehen! Ich brauch diese Vorfreude auf SIS, ich brauch Eure Vorfreude auf SIS, wahrscheinlich sogar noch mehr!

Ich persönlich bin nicht bereit mich abwartend in die Ecke zu setzen. Jetzt ist die Zeit die ganzen Motivationsposter auszupacken, jetzt ist die Zeit das Schicksal in die Hand zu nehmen, die Zukunft zu gestalten, wenn man will kann man alles erreichen … ich glaub mir wird ein bisschen schlecht!

AMORE BITCHES ❤️❤️❤️

phaty

3 Antworten auf “Gänsehaut lügt nicht”

Ich wollte auch noch was sagen!

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